Projekttitel:
RPIS 4.0 – Smart community system for Upper Rhine Ports
Umsetzungszeitraum: 1.5.2019 - 30.04.2022
Budget: 1 379 000 € (50 % durch den EFRE-Fonds über das INTERREG V A-Programm Oberrhein/ Rhin Supérieur, 50 % Eigenfinanzierung durch die projektbeteiligten Häfen)
KVVH - Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen GmbH Geschäftsbereich Rheinhäfen
Seit dem Jahr 2012 kooperieren die neun Oberrheinhäfen in der Dreiländer-Region, die ein zentrales Bindeglied im TEN-T-Kernnetz darstellt. Dies sind die Häfen Basel, Weil am Rhein, Mulhouse, Colmar/Neuf-Brisach, Strasbourg, Kehl, Karlsruhe, Ludwigshafen (Rhein) und Mannheim.
Ausgehend von den Empfehlungen der Gutachten eines ersten Vorhabens « Upper Rhine, a connected corridor » (2012-2014), das zum Ziel hatte, Prioritäten für Investitionen oder Kooperationsvorhaben der Hafengruppierung zu bestimmen, haben die Häfen in einem zweiten Projekt « Pilot Implementation of an ICT Upper Rhine Traffic information Platform » (2015-2018) die Plattform RPIS zur Optimierung des Managements von Containerverkehren auf dem Rhein entwickelt und vorangetrieben.
Im selben Vorhaben haben die Häfen verschiedene Möglichkeiten untersucht, neue Funktionen hinzuzufügen und die IT-Plattform auf andere Verkehre oder andere Häfen zu erweitern, um neue Dienstleistungen für die Binnenschifffahrt anbieten zu können.
Ebenso haben sich die Häfen darauf verständigt, eine Gesellschaft für das Betreiben von RPIS zu gründen, an der sich alle neun Oberrheinhäfen beteiligen. Diese wird die erste gemeinsame digitale Infrastruktur der Oberrheinhäfen betreiben sowie das Management der Hafenkooperation sicherstellen.
Das Umsetzungsvorhaben "RPIS 4.0 - smart inland port community system" hat zum Ziel, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des multimodalen Verkehrs durch die Integration digitaler Lösungen in die gesamte Logistikkette zu verbessern und damit Verlagerungen von Verkehren insbesondere auf umweltfreundliche Verkehrsträger wie die Binnenschifffahrt zu fördern.
1) Stärkung multimodaler Güterverkehre:
Durch die funktionale Erweiterung der bestehenden Verkehrsmanagement-Plattform im Sinne eines Port Community Systems wird das Management von Schüttgut- und Massengutverkehren sowie von Schienengüterverkehren am Oberrhein gestärkt. Darüber hinaus wird eine Erweiterung auf bislang nicht angeschlossene Häfen am Oberrhein angestrebt.
2) Verbesserung des grenzüberschreitenden Angebotes für Akteure der Binnenschifffahrt:
Die Optimierung der Funktionsweise der Verkehrsmanagement-Plattform mittels Integration von Echtzeit-Daten, die von anderen Binnenschifffahrtsinformationsdiensten angeboten werden (E-RIS, AIS), sowie Daten aus den Cargo Community Systemen relevanter Seehäfen ermöglichen einen schnellen und transparenten Datenaustausch aller beteiligten Akteure. Ein konkreter Mehrwert für die Nutzer besteht in einer verbesserten Umlaufplanung der Binnenschiffe und einer optimierten Auslastung der vorhandenen Hafeninfrastrukturen, sowie einem papierlosen Datenaustausch.
2) Stärkung der nachhaltigen Mobilität und des Gütertransports:
Durch die Etablierung einer Oberrhein-Port-Community werden multimodale Transportlösungen am Oberrhein nachhaltig gefördert. Sie besteht sowohl aus Akteuren der Transport- und Logistikwirtschaft als auch aus Vertretern von Wissenschaft, Häfen und einschlägigen Behörden. Die Plattform beteiligt sich auch an der kontinuierlichen Weiterentwicklung neuer digitaler Dienstleistungen für die Port Community-Mitglieder, insbesondere durch Start-ups aus der Region.
Massnahme 1: Funktionale Erweiterung der Plattform um zusätzliche Verkehrssegmente
Bislang setzt RPIS seinen Schwerpunkt auf die Optimierung von Containerverkehren auf dem Oberrhein. Die Umsetzungsaktivitäten haben jedoch gezeigt, dass seitens der potenziellen Nutzer weitere Anforderungen und Erwartungen an eine internetbasierte Verkehrs- managementplattform gestellt werden. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um das Management von Schüttgut- und Massengutverkehren auf dem Oberrhein, sowie Schienenverkehre des kombinierten Verkehrs. In geographischer Hinsicht besteht von weiteren fünf Terminals des Kombinierten Verkehrs Interesse an der Nutzung von RPIS. Vor diesem Hintergrund sollen die oben dargestellten Maßnahmen mit Praxisakteuren umgesetzt werden.
Massnahme 2: Neue digitale Dienste für Akteure in der Binnenschifffahrt
RPIS wurde auf Grundlage einer Bedarfserhebung mit den relevanten Akteuren seit dem Jahr 2014 entwickelt und steht seinen Nutzern aktuell in einer Version 3.0 zur Verfügung. Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung in der Logistik sind jedoch die Anforderungen an das Leistungsangebot von RPIS sind bei den Nutzern angestiegen. Mit der Projektmassnahme "Neue Digitale Dienste" sollen diesen Anforderungen entsprochen werden, in dem sowohl das Leistungsangebot als auch die Funktionen von RPIS verbessert und ausgebaut werden. Insbesondere geht es um die Einrichtung von Schnittstellen für die Integration von Echtzeit-Daten, welche von anderen Binnenschifffahrtsinformationsdiensten (E-RIS, AIS), sowie den IT Systemen der wichtigsten an den Oberrhein angebundenen Seehäfen angeboten werden.RPIS" mit Praxisakteuren umgesetzt werden.
Massnahme 3: Gründung einer gemeinsamen Betreibergesellschaft für RPIS und Schaffung einer grenzüberschreitenden Port-Community für multimodale Logistik am Oberrhein
Ein drittes zentrales Maßnahmenpaket umfasst die verstärkte grenzüberschreitende Annäherung der Akteure. Auf Ebene der Hafenbehörden wird diese durch die Gründung einer gemeinsamen Betreibergesellschaft für die langfristige Weiterentwicklung der Plattform geleistet.
In der Praxis betrifft die Maßnahme die grenzüberschreitende Vernetzung von Akteuren im Bereich des multimodalen Verkehrs am Oberrhein. Bislang spielt die Binnenschifffahrt mit 20 % am gesamten Transportaufkommen auch am Oberrhein eine untergeordnete Rolle in der Verkehrsträgerwahl. Mit der geplanten Port Community soll sich dies ändern und die Binnenschifffahrt verstärkt ins Bewusstsein von Transportentscheidungen bei Verladern gerückt werden.
Zudem können mit der Vernetzung aller beteiligten Akteure der Transport- und Logistikkette Prozesse nachhaltig optimiert werden. Die Durchführung von thematischen Workshops mit relevanten Akteuren der Transportkette ist hierfür ein wichtiger Ansatzpunkt. .RPIS" mit Praxisakteuren umgesetzt werden.
Massnahme 4: Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Ein wesentliches Element des Umsetzungsvorhabens stellt die Kommunikation der Umsetzungsaktivitäten dar. Hierzu gehören Maßnahmen zur Demonstration der Ergebnisse, Öffentlichkeitsarbeit und Promotion für RPIS 4.0
2020 :
2021-22